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Was kann man gegen die Fettverteilungsstörung Lipödem wirklich tun?

In Hamburg sagt man Tschüss … zum Lipödem. Die Sonne lacht, alle laufen in Shorts und Miniröcken durch die Straßen und zeigen Bein. Oder doch nicht alle? Viele verstecken sich in langer, weiter Kleidung, weil sie sich zu sehr schämen. Ihre Beine und manchmal auch Arme sind im Gegensatz zum restlichen Körper deutlich kräftiger. Die Körpersilhouette wirkt unproportional und das Selbstbewusstsein hat auch einige Beulen. Jeder Versuch die hartnäckigen Fettpolster loszuwerden, ist kläglich gescheitert. Aber warum? Vielleicht handelt es sich hier nicht um ein „klassisches“ Gewichtsproblem, sondern um die Fettverteilungsstörung Lipödem. Und jetzt? Sich damit abfinden? Nö! Ist erst einmal die Diagnose gestellt, können Lymphdrainagen, Kompressionen und Bewegungstherapie echte Linderung bringen. Und wer noch mehr tun will: eine Liposuktion bringt den Körper auf vielerlei Hinsicht wieder in Form. Aber schauen wir doch mal genauer hin.
Nahaufnahme von Frau in schwarzer Unterhose, die sich in die Oberschenkel kneift bei Lipödem (Fettverteilungsstörung)
5. Mai 2025

Inhalt

Was ist Lipödem?

Vor allem die Beine, aber auch Hüften und Arme werden im Vergleich zum restlichen Körper immer dicker und schwerer. Selbst mit Diäten und Sport kann man gegen die seltsamen Fettpolster nicht viel bewirken. Das liegt daran, dass das Lipödem nicht nach den Regeln spielt. Das Lipödem ist nicht nur unschön, unfair und hartnäckig, es ist leider auch unangenehm und kann schmerzhaft sein. 

Man geht davon aus, dass es eine hormonelle und eine genetische Komponente hat. So dass es gerne bei großen Hormonschwankungen, wie Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahren auftritt. Also immer, wenn man eh schon genug mit sich zu tun hat.

Erste Anzeichen und Erkennungsmerkmale.

Woher weiß ich, ob es sich um ein Lipödem handelt? Machen wir doch mal den Schnell-Check!

 

  • Ich neige zu unverhältnismäßig kräftigen Beinen und/oder Armen
  • Meine Hände und Füße sind nicht angeschwollen
  • Ich kriege leicht blaue Flecken
  • Ich habe ein Spannungsgefühl oder sogar Spannungsschmerz
  • Ich habe in der Region ein Kältegefühl
  • Ich bin dort berührungsempfindlich
  • Das Unterhautfettgewebe ist fest und beulig
  • Weder Diäten noch Sport bringen eine sichtbare Veränderung

 

Wenn schon einige der Anzeichen zutreffen, handelt es sich womöglich um eine Fettverteilungsstörung. Es wird geschätzt, dass rund jede zehnte Frau an und besonders unter Lipödemen leidet. In seltenen Fällen können aber auch Männer daran erkranken, z.B. bei starken Hormonschwankungen. 

Weitere Infos zu den Symptomen auf der Seite der Lipödemhilfe Deutschland e.V.

 

Langer Leidensweg bis zur Diagnose.

Das Traurige ist, dass die Diagnose oftmals erst sehr spät erfolgt. Nicht selten hören Patientinnen und Patienten Aussagen wie „Da können wir nicht viel machen.“ oder „Versuchen Sie es mit Sport und einer strengen Diät.“ Nicht nur, dass es keine Diagnose oder Hilfe gibt, man fühlt sich auch noch mies. Oftmals kommen dann noch Essstörungen und Depressionen dazu. So muss es aber nicht ablaufen. Es gibt auch Ärzte und Ärztinnen, die sich damit auskennen und direkt eine Diagnose stellen können. Der erste Schritt auf dem Weg der Verbesserung. Aber was genau läuft da im Körper schief?

Grafik, wie das Fett in der Zelle liegt bei normaler Verteilung und Lipödem

Was stimmt nicht mit mir? Ein kurzer Blick auf die Fettverteilungsstörung.

Nehmen wir mehr Kalorien zu uns, als wir verbrennen, speichert der Körper dies in Form von Fett. Unsere Fettzellen werden aufgefüllt und wachsen im Umfang. Bei der Fettverteilungsstörung ist diese Verteilung, wie der Name schon verrät, gestört und bestimmte Fettzellen an Beinen und Armen werden übermäßig aufgefüllt. Als würde man gleich zwei Schlafsäcke in eine Hülle stopfen wollen. Das Fettgewebe ist dort krankhaft verändert und hormonell bedingt träge. Zudem kommt, dass Durchblutung und Lymphfluss in diesen Körperregionen gestört sind. Das macht die Fettverbrennung noch schwieriger und gestaute Lymphflüssigkeit lässt die Gliedmaßen noch weiter anschwellen. Na toll! 

Welche Typen und welche Stadien gibt es?

In der Medizin wird das Lipödem je nach befallener Körperregion in verschiedene Typen und – je nach Fortschreiten der Erkrankung – in verschiedene Stadien eingeteilt. 

 

Die 4 Lipödem-Typen.

Typ 1: Gesäß und Hüfte (Reiterhosen)

Typ 2: Gesäß, Hüfte, Oberschenkel

Typ 3: Gesäß, Hüfte, Oberschenkel, Unterschenkel

Typ 4: Beine und Arme

Die 3 Lipödem-Stadien.

Stadium 1: Hautoberfläche glatt. Fettgewebe feinknotig.

Stadium 2: Hautoberfläche uneben. Fettgewebe grobknotig.

Stadium 3: Hautoberfläche hart und deformiert. Fettgewebe großflächig überhängend.

Diagnose Lipödem und nun?

Ist die Diagnose erstmal gestellt, fällt etwas von der Anspannung und den eigenen Schuldgefühlen ab. Jetzt kann man sich voll und ganz darauf konzentrieren, wie man mit dem Lipödem umgeht. Aber wie genau geht es jetzt weiter? 

Was bringen Lymphdrainagen und Kompressionsstrümpfe?

Manuelle Lymphdrainagen und Kompressionen bringen eine Linderung der Symptome. Das Spannungsgefühl wird besser, da die Schwellungen zurückgehen. Und hier sollte man unbedingt auch kleine Erfolge feiern. Eine deutlich sichtbare Verbesserung darf man hier leider nicht erwarten. An dieser Stelle hilft dann in vielen Fällen eine Liposuktion, bei der das krankhaft veränderte Fettgewebe entfernt wird.

Liposuktion: Ein unterschätzter Behandlungsansatz?

Wenn nichts mehr geht, dann geht noch was. Man packt einfach das Problem an der Wurzel und entfernt das krankhafte Fettgewebe mittels Fettabsaugung. Für Lipödem-Betroffene ist die Liposuktion aber nicht nur der Weg zu einer besseren Körpersilhouette. Schwellungen und Schmerzen können verschwinden oder deutlich minimiert werden. Man kommt wieder in Form, und das gleich in doppelter Hinsicht: 1. durch eine neu modellierte Körper-Kontur (Body Contouring) und 2. durch Körperfitness dank besserer Beweglichkeit. Und mit der physischen Verbesserung kommt auch eine psychische – Schmerz, Leid und Scham können einpacken. Also eine Entscheidung für ein rundum besseres Körpergefühl.

Wie läuft eine Liposuktion ab?

Bei der Liposuktion werden die betroffenen Fettansammlungen identifiziert und unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose in einer oder mehreren OPs dauerhaft entfernt. Das umliegende Gewebe und die Lymphgefäße werden dabei geschont, was für einen schnellen Heilungsprozess wichtig ist. Ist das krankhafte Fettgewebe entfernt, nimmt auch der Entzündungsprozess im Körper ab, den das Lipödem verursacht hat.

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung und kann derzeit nicht geheilt werden. Auch nach einer erfolgreichen Fettabsaugung bleibt die Fettverteilungsstörung und kann an anderer Stelle erneut sichtbar werden – muss sie aber nicht. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und bei Bedarf manuelle Lymphdrainagen sind die besten Helfer in der Lipödem-Therapie. Sowohl vor einer Liposuktion als auch danach.

Fazit:

Das Lipödem ist kein Schönheitsmakel, es ist eine chronische Erkrankung, die Betroffene physisch und psychisch stark beeinträchtigen kann. Dass es gerade dann auftaucht, wenn der Körper eh schon in einem hormonellen Umbruch ist, ist fies und eine echte Belastung. Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Diese krankhaften Fettdepots können durch eine Fettabsaugung dauerhaft entfernt werden. Eine große Erleichterung für Körper und Seele und ein echtes Plus an Lebensqualität. Der Körper kriegt seine lang ersehnte Silhouette und die Patientin (hier handelt es sich ja tatsächlich eher um Damen) ihre Freude am Leben wieder. 

3 Tipps für alle mit Lipödem

Tipp 1:

Wer sich mit anderen Betroffenen austauschen möchte, es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen, auch in Hamburg. Gleichgesinnte, die das Lipödem genauso blöd finden, findet man bei Selbsthilfegruppen vor Ort.

Tipp 2:

Viele Betroffene leiden neben dem Lipödem auch noch an zusätzlichen Frustkilos. Zusammen mit einigen Krankenkassen bietet oviva ein kostenloses Abnehmprogramm bei Lipödem an.

Tipp 3:

Einfach mal reinhören. Der Podcast „Lipödem Girl Diaries“ zum Thema Fettverteilungsstörung holt das Thema auf lockere Art aus der Tabu-Ecke.

Frag den Doc:
Kurz nachgefragt.
Dr. von Wild antwortet.

Dr. von Wild mit einem Fragezeichen neben seinem Kopf, zur Visualisierung einer Frage – Antwort Situation

Sehen Sie viele Lipödem-Fälle in Ihrer Praxis?

Dr. Tobias von Wild:

„Ja, leider gibt es viele Frauen, die mit der Fettverteilungsstörung in meine Praxis kommen. Und nicht jeder ist es bewusst, dass sie unter dieser leiden. Die Reaktion ist nicht nur Überraschung, sondern auch eine Art Erleichterung, da sie sich lange Zeit selbst die Schuld gegeben haben.“

Sind die Fettpolster nach der Liposuktion wirklich dauerhaft entfernt?

Dr. Tobias von Wild:

„Ja, Fettzellen, die entfernt werden, können nicht zurückkommen. Nach einer Liposuktion verschwinden die Fettpolster und gleichzeitig auch die Schmerzen, die sie verursacht haben. Allerdings kann die Fettverteilungsstörung an anderer Stelle wieder auftreten. Daher rate ich immer auch eine Bewegungs- und Ernährungstherapie, um einer Rückkehr gezielt entgegenzuwirken.“

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Liposuktion in der Lipödem-Therapie?

Dr. Tobias von Wild:

„Eine sehr wichtige, da alle Therapieansätze sich lediglich mit den Symptomen befassen und wir mit der Fettabsaugung gezielt das Problem entfernen können. Eine neue Körpersilhouette ist hier nur ein Ergebnis. Oft wird bei der Schönheitschirurgie vergessen, dass die Psyche vieler Patienten und Patientinnen leidet. Und das nicht erst seit gestern. Und wenn die Seele leidet, leidet auch der Körper, das ist schon lange wissenschaftlich bewiesen. Es ist also nicht nur ein kosmetischer, sondern vor allem ein ganzheitlicher Ansatz. Ich freue mich persönlich über jede Patientin, die ich bei ihrem Lipödem unterstützen kann.“

Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin mit Dr. Tobias von Wild.

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