Eine Kapselfibrose ist eine mögliche, aber behandelbare Komplikation nach einer Brustimplantation. Wenn Sie Symptome bemerken oder sich Sorgen machen, zögern Sie nicht, Ihren Arzt aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.
1. Was ist eine Kapselfibrose bei Brustimplantaten und wie entsteht sie?
Eine Kapselfibrose ist eine Verhärtung der Bindegewebskapsel, die sich um ein Brustimplantat bildet. Diese Kapsel entsteht bei jedem Patienten als natürliche Reaktion des Körpers auf das Implantat. Normalerweise bleibt die Kapsel weich, doch in manchen Fällen verhärtet sie sich durch das Einwachsen von sogenannten Fibroblasten. Es gibt hierbei unterschiedliche Grade der Kapselfibrose. Klinisch treten entweder optische Veränderungen, Schmerzen oder tastbare Verhärtungen in den Vordergrund.
2. Zu welchem Zeitpunkt bildet sich eine Kapselfibrose?
Eine Kapselfibrose kann zu jedem Zeitpunkt nach der Brustoperation auftreten. Oft entwickelt sie sich in den ersten Monaten nach der Operation, manchmal aber auch erst viele Jahre später. Die genauen Ursachen sind vielfältig und nicht immer klar.
3. Kann man eine Kapselfibrose vermeiden oder was begünstigt sie?
Leider kann man das Risiko einer Kapselfibrose nicht vollständig vermeiden. Es gibt jedoch Faktoren, die das Risiko senken können, wie die Wahl eines erfahrenen plastischen Chirurgen, der sich an den heutigen Standard einer Brustvergrößerung hält. Hierbei gilt die sogenannte „No-Touch“-Technik, bei der das Implantat so wenig wie möglich äußeren Risiken ausgesetzt wird. Dazu gehört ein 14-Punkte-Plan, der neben Handschuhwechsel und gründlicher Blutstillung ohne Drainagen unter anderem eine spezielle Implantat-Einführhilfe vorsieht. Auch die Wahl der Implantate spielt eine wesentliche Rolle. Je aggressiver deren Oberfläche, desto höher der Reiz mit dem Risiko einer Kapselfibrose. Faktoren, die eine Kapselfibrose begünstigen, sind unter anderem Infektionen, Blutergüsse, übermäßige Bewegung nach der OP oder eine unzureichende Nachsorge.
4. Wie merkt man, dass man eine Kapselfibrose hat?
Anzeichen einer Kapselfibrose können eine Verhärtung der Brust, eine unnatürliche Verformung und Spannungsgefühle im Brustbereich sein. In fortgeschrittenen Fällen können auch Schmerzen auftreten. Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
5. Kann ich eine Kapselfibrose selbst ertasten?
Ja, in vielen Fällen kann man die Verhärtung selbst ertasten. Die Brust fühlt sich fester an, und bei Berührung kann sie unangenehm oder sogar schmerzhaft sein. Auch eine sichtbare Veränderung der Brustform kann auf eine Kapselfibrose hinweisen.
6. Kann ein Frauenarzt eine Kapselfibrose erkennen?
Ja, ein Frauenarzt kann eine Kapselfibrose in der Regel durch Abtasten der Brust erkennen. In den meisten Fällen wird zur weiteren Abklärung eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT (Magnetresonanztomographie) empfohlen, um den Grad der Kapselfibrose genauer zu bestimmen und zu bestätigen.
7. Wo schmerzt es bei einer Kapselfibrose?
Die Schmerzen bei einer Kapselfibrose treten meist direkt in der Brust auf. Besonders wenn das Gewebe sehr stark verhärtet ist, kann es zu Druckgefühlen oder ziehenden Schmerzen kommen. Bei Berührung oder Bewegung kann sich der Schmerz verstärken.
8. Ist eine Kapselfibrose der Brust gefährlich und wie schnell muss sie behandelt werden?
Eine diagnostizierte Kapselfibrose stellt keinen Notfall dar. Viele Patientinnen haben diese schon seit langem, ohne es zu wissen. In frühen Stadien kann es genügen, die Verhärtung zu beobachten. Sollten Beschwerden wie Schmerzen oder deutliche Verformungen der Brust auftreten, ist oft ein chirurgischer Eingriff notwendig, und eine operative Behandlung sollte geplant werden.
9. Was passiert, wenn man eine Kapselfibrose nicht behandelt?
Sollte eine Kapselfibrose leichteren Grades zufällig diagnostiziert worden sein, reicht in der Regel eine regelmäßige Kontrolle. Ohne Behandlung kann sich die Kapselfibrose jedoch weiter verschlimmern. Die Verhärtung der Kapsel kann zu Schmerzen und einer unnatürlichen Form der Brust führen. Dann wäre eine operative Korrektur notwendig.
10. Wie wird eine Kapselfibrose behandelt?
In leichteren Fällen kann eine medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Mitteln oder Massagen helfen. Bei schwereren Formen der Kapselfibrose ist jedoch oft eine Kapselspaltung oder eine anteilige bis vollständige Kapselentfernung notwendig, bei der die verhärtete Kapsel chirurgisch gelöst oder entfernt wird. In den meisten Fällen muss dann auch das Implantat ausgetauscht werden.
11. Ist man, wenn man die Diagnose Kapselfibrose hat, krank?
Eine Kapselfibrose gilt nicht als klassische Krankheit, sondern als Komplikation nach einer Operation. Obwohl sie unangenehm sein kann, betrifft sie in der Regel nur das betroffene Brustgewebe. Mit der richtigen Behandlung kann die Kapselfibrose meist gut in den Griff bekommen werden.
12. Welche Alternativen zum Implantatwechsel gibt es bei Kapselfibrose?
Eigenfetttransplantation
Eine immer beliebter werdende Methode im Vergleich zum Implantatwechsel bei Kapselfibrose ist die Eigenfetttransplantation mit oder ohne Bruststraffung. Dabei wird Fett aus anderen Körperregionen (z. B. Bauch oder Oberschenkel) entnommen und in die Brust injiziert. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie ohne die Verwendung von Implantaten auskommt, was das Risiko einer erneuten Kapselfibrose minimiert.
Implantatentfernung mit Bruststraffung
Hierfür bedarf es einer ausreichenden Menge an eigenem Drüsengewebe. Dieses kann nach der Implantatentfernung so verlagert werden, dass es eine kleinere, aber natürliche Brust bildet – ganz ohne Fremdkörper. Dadurch wird das Risiko einer erneuten Kapselfibrose vollständig reduziert.